Wenn es uns in den Süden zieht und der Motorradurlaub außerhalb Deutschlands stattfindet, so verbringen wir ihn in Ligurien.
Ligurien ist eine Küstenregion in Nordwestitalien. Es grenzt im Westen an Frankreich, im Norden an die Region Piemont im Osten an die Region der Toskana und ist in vier Provinzen gegliedert: Imperia, Savona, Genua und La Spezia, wobei Imperia im westlichen und La Spezia im östlichen Teil Liguriens liegt.
Ein beliebtes Ziel ist die Blumenriviera.
Diese Region, die wegen ihrer Blumen berühmt geworden ist, reicht von Ventimiglia (an der französischen Grenze) bis nach Cervo.
Ligurien hat viel zu bieten: Sonne, Meer und Strand für motorradfreie Tage und eine vielfältige Hinterlandschaft, die durch die Ligurischen Alpen geprägt ist. . . Hier hat man/frau nicht nur puren Fahrspaß, sondern auch einen Blick auf alte malerische Ortschaften . . .
Haupt- und Kurort der Riviera dei Fiori ist SanRemo. Er liegt in einer Bucht zwischen dem Capo Nero und dem Capo Verde. Durch seine geschützte Lage nahe den Bergen und der bis zur Küste reichenden Seealpen herrschen hier auch im Winter milde Temperaturen. Ca. 55.000 Menschen wohnen in diesem interessanten Ort.
Die Zucht von Nelken und Rosen machte diesen Teil der Region bekannt. Der Blumenmarkt in SanRemo ist ein Muss für Blumenfans. Nicht umsonst wird SanRemo auch als Blumenstadt bezeichnet. Die Altstadt, La Pigna, besteht aus einer Vielfalt von verwinkelten Gassen und Gängen. Weiterhin ist die Spielbank Casino Municipale di SanRemo sehr berühmt und dient oft als Postkartenmotiv für das kleine ligurische Städchen.
Kirchen der römisch-katholischen, russisch-orthodoxen, waldensischen, lutheranischen und rumänisch-othodoxen Gemeinden sind hier zu finden und viele Touristen gehen dorthin, um diese zu besichtigen .
Vielen ist das SanRemo Musikfestival ein Begriff, das seit 1951 jährlich Ende Februar oder Anfang März stattfindet. SanRemo dient zudem als Ziel für das klassische Radrennen Mailand-SanRemo.
Alfred Nobel, der berühmte schwedische Chemiker und Erfinder, lebte ab 1891 in SanRemo und verstarb hier am 10. Dezember 1896. In der Villa Nobel, die im östlichen Villenviertel SanRemos liegt, führte er zahlreiche Experimente durch.
Aufgrund seiner küstenlage, verfügt das Städtchen über einen Yachthafen. Hier kann man gemütlich flanieren und schöne Yachten und Segelboote betrachten. Als der Hafen zu klein wurde, wurde zur Entlastung ca. 12-13 km vor SanRemo ein weiterer errichtet, der Porto Marina degli Aregai bei Santo Stefano al Mare.
Es gibt viele Sehenswürdigkeiten an der Blumenriviera. . . Eine davon ist der Ort
Bussana Vecchia.
Bussana Vecchia (übersetzt: Das alte Bussana) wurde durch ein starkes Erbeben am 23. Februar 1887 (Aschermittwoch) zerstört. Es starben damals ca. 2000 Menschen.
Die Überlebenden wohnten zunächst unterhalb des Dorfes in Hütten bis das Dorf schließlich 1894 aufgegeben wurde, Weiter unten im Tal Richtung Küste wurde dann ein neues Dorf aufgebaut, das Bussana Nuova (das neue Bussana).
Seit 1960 wird das alte Bussana (Bussana Vecchia) von Künstlern bewohnt. Hier gibt es bis heute viele Künstlerateliers, kleine Geschäfte, Bars und Restaurants.
Wenn man das Val d`Argentina hinauffährt, wird man in eine schöne Landschaft mit romantischen alten Dörfern entführt.
Eines davon ist Triora. Das Dorf ist von ca. 2000 m hohen Bergen umgeben und hat ein fast unversehrtes altes Zentrum (Centro Storico) mit zahlreichen Kunstschätzen.
Triora ist auch als Hexendorf bekannt. Hier gibt es ein kleines Museum, das über Unterlagen über eine berühmte Hexenjagd im Jahre 1588 verfügt.
In diesem Hexenmuseum leben die Gräueltaten in Form von Dokumenten, Bildertafeln und Streckbänken noch einmal auf. Vierzehn Frauen und Männern wurden 1588 der Hexerei angeklagt. Man folterte sie. Eine dieser "Hexen" stürzte sich sogar aus dem Fenster. Alle anderen Angeklagten wurden nach Genua gebracht. Dort wurden sie in den Kerkern einfach vergessen.
Weiterhin wird Triora wegen seines sehr wohlschmeckenden Brotes geschätzt.
. . der besondere Geschmack dieses Brotes bleibt wohl ein Geheimnis.
Es sollte unbedingt probiert werden, wenn man/frau sich dort aufhält.
Für mopedfreie Tage:
Ein weiteres Highlight dieser Region ist die "Ciclopista", ein Fahrradweg, der auch von Fußgängern und Inlineskatern genutzt wird. Ein Abschnitt der Bahntrasse Genua-Ventimiglia, nämlich von San Lorenzo al Mare bis Ospedaletti (ca. 24 km lang), wurde in die Berge verlegt. Die alte Trasse wurde dann zu einem Fahrradweg umgebaut. Sie führt, wie die damalige Bahnstrecke, an der Küste und an Ortschaften wie Santo Stefano al Mare, Riva Ligure, Taggia, SanRemo etc. entlang . . . Es lohnt sich allemal, für einen Tag ein Fahrrad zu mieten und diese herrliche Strecke abzufahren. Zwischendurch gibt es immer wieder die Gelegenheit, an den Strand zu gehen und im Meer zu baden oder den Blick aufs Meer zu genießen. Die für dort typischen Bars oder kleinen Restaurants sorgen stets für das leibliche Wohl . . .
Die Grotten von Toirano sind sehr schön und sollten auf der Sehenswürdigkeitenliste nicht fehlen. Wie der Name schon verrät, befinden sich diese oberhalb des Ortes Toirano. Der Ort gehört zur Provinz Savona.
Das Höhlensystem liegt am Vallone del Vero (das große Tal der Wahrheit). Dieses Tal ist ca 7-8 km vom Mittelmeer entfernt, zwischen Albenga und Finale Ligure gelegen. Drei Tropfsteinhöhlen von ca. 70 weiteren sind für den Besucher zugänglich. Man hat fossile Spuren gefunden, die darauf hinweisen, dass sich dort mal Menschen (homo sapiens) und Höhlenbären aufgehalten haben.
Eindrücke von Ligurien (Blumenriviera):
Blder lassen sich per Anklicken vergrößern